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Auch montags lässt sich lustvoll leben
Mein Gast hatte Lust auf ein Sterne-Menü, das diesen Namen wirklich verdient. In Berlin kein Problem, sollte man meinen. Doch es war Montag, der offizielle Ruhetag der gehobenen Gastronomie.
Das „Fischer’s Fritz“ im Hotel Regent hat theoretisch zwar montags geöffnet, doch praktisch ist die 2-Sterne-Kulinarik des Christian Lohse derart begehrt, dass ich ad hoc dort keinen Tisch mehr bekam. Doch beim „Les Solistes “ im neuen Waldorf-Astoria“ winkte uns neben dem Zufall freier Plätze auch das wahre Glück für jeden Genießer.
Mein Gast ließ einem orientalischen Brauch folgend alle Gerichte gleichzeitig auftragen, sodass wir unserer Probierlust freien Lauf lassen konnten. Wir hatte Langustine, Wolfsbarsch, Seezunge, Hummer und maritimes Sommergemüse, dazu einen Gevrey-Chambertin Grand Cru von 1990. Alles vom Feinsten.
Und so unspektakulär ihre Speisekarte auch aussehen mag (man findet hier die besten Zutaten wie in allen Nobel-Herbergen), Gagnaire und Lintermans erweisen sich als ganz und gar außergewöhnliche Erfinder eines neuen Kochstils, der sich von prätentiösen Spielereien rigoros verabschiedet.
Was hier auf den Teller kommt, duftet mit voller Wucht, hat Geschmack und Biss wie in einer Provenzalischen Brasserie. Wolfsbarsch, Hummer, Seezunge, Langustinen und Austern sind fangfrisch und voller Meeresaroma, als kämen sie direkt vom Kutter. Das Können der Köche besteht nun darin, solche herzhaften Geschmacksnoten auf überraschende, ja manchmal tollkühne Weise zu kombinieren.
So delektierten wir uns an Loup de Mer, deftig vereint mit knusprigen Ziebelringen, Bohnen und Karotten, Taschenkrebs und geliertem Fenchel zu Bayrisch Crème. Die Langostine kommt einmal ganz bodenständig als „Terre de Sienne“ aus der Panne mit Georgpilz und Mandeln, dazu in der Variation als Terrine mit Algen, Chicoree, Lauch und Sake, sowie schließlich auch als Tartar mit Koskosnussmilch und Limette.
Mein Gast, ein Lust-Esser, der sich keine Gelegenheit entgehen lässt, die Gourmet-Tempel von New York bis Singapur zu erkunden, war von der raffinierten Einfachheit des „Les Solistes“ ebenso überrascht und begeistert wie ich. Allein schon der Genuss wäre hier ein Gesprächsthema.
Was uns aber noch viel mehr gefällt: Das Essen und Trinken wird im „Les Solistes“ nicht als heilige Handlung zelebriert. Man kann es mit gelassener Beiläufigkeit genießen, um sich als Liebespaar für den späteren Verlauf des Abends aneinander Appetit zu holen.
Unaufdringlich und unsichtbar gleiten die Kellner am Tisch vorbei, sodass wie durch Zauberhand die Gläser nachgegossen werden und zur rechten Zeit neue Flaschen auf dem Tisch stehen. Doch keiner durchbricht den Kokon der Intimsphäre der Gäste, die in Gespräche und vielsagende Blicke vertieft sind. Dank deshalb nicht zuletzt dem Zaubermeister, Maître Vedad Hadziabdic, der mir schon in seiner früheren Wirkungsstätte, dem „Aqua“ im Ritz Wolfsburg aufgefallen war.
In Nuce: Sollten Sie Ihre Berlin-Reise durch ein exquisites Essen krönen, diesen Abend aber nicht in Einsamkeit erleben wollen, sondern mit einer Frau, die Ihre Sinne weckt und beflügelt (und sich mit feiner Küche und edlen Weinen auskennt), so empfehle ich mich als Begleitung – oder eine der insgesamt 12 Musen von Greta Brentano® www.greta-brentano.de
Ich reserviere gerne einen Tisch für Sie.
Herzliche Musenküsse, (Kisses by Muses)
Sharon Novalis
Meine Restaurant-Empfehlungen:
„Les Solistes by Pierre Gagnaire“ im Waldorf-Astoria www.waldorfastoriaberlin.com/deu/Restaurants-Lounges/Les–Solistes
„Tim Raue“ (2 Sterne) www.tim–raue.com
„Fischers Fritz“ (Christian Lohse, 2 Sterne) im Hotel Regent www.fischersfritzberlin.com
„Facil“ im The Mandala (Michael Kempf, 2 Sterne) www.facil.de
„Reinstoff“ (Daniel Achilles, 2 Sterne) www.reinstoff.eu
Gastronomie-Führer, die ich empfehle:
„Four – The World’s Best Food Magazine” www.four–magazine.com
“Sternefresser” www.sternefresser.de
“Die besten Hotels der Welt” von Heinz Horrmann www.heinzhorrmann.info/news/die-10-besten–hotels-weltweit
