Nan Goldins intime Porträts und Akte in der Berlinischen Galerie
Weiblichkeit und Wasser gehören zusammen. Schon Aphrodite, die Göttin der Liebe, war eine Wassergeburt. Auch nackte Nymphen konnte man meist an Quellen finden.

Seien es die Sirenen des Odysseus oder die Nixen nordischer Sagen: Seit je planschen Wasserwesen durch die Kunstgeschichte – verführerisch, verheißungsvoll und kaum zu fassen. Besonders die sexualisierte Bildwelt des Symbolismus, deren Schöpfer den Schock anbrandender Emanzipation verkraften mussten, ist bevölkert von wilden Wasserweibern.
Nixen und nacktes Frischfleisch
Bei Arnold Böcklin werden dralle weißfleischige Nixen bedrängt von schmerbauchigen Meeres-Machos. Im „Spiel der Najaden“ aalen sie sich, schlüpfrig, lüstern, zügellos in den aufgewühlten Wellen des Ozeans. Bei Franz von Stuck, dem Paranoiker dämonischer Weiblichkeit, hockt die Nixe huckepack auf den Schultern eines Fauns. Mit verzücktem Griff an die Bockshörner lässt sie sich von ihrem haarigen Gefährten durch die Fluten tragen.
Neben Sommerwiesen, Kornfeldern und Kathedralen wurden im Impressionismus die Badenden zum Grundmotiv. August Renoir der Großmeister des Gefälligkeits-Impressionismus widmet sein Werk überwiegend hygienebewussten Mädchen. Mit seinen rosig runden Appetitsanregern – frisch-fleischig zubereitet für den männlichen Genießer – wurde er zu einem der Gründungsväter der Pin-ups.
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