Minako Seki und Yuko Kaseki tanzen erstmals zusammen Butoh in Berlin
Eng umschlungen liegen Yuko und Minako im Dämmerlicht der Bühne. In der Stille ertasten sie sich, erneuern sanft ihre Umarmung.
Vorsichtig beginnen sie, den umgebenden Raum zu erkunden. Ihre Gewänder, hauteng, mit amorph gepolsterten Auswüchsen, binden sie aneinander.
Sie zerren daran, befreien sich, stehen en face zum Publikum und zeigen ihre fast nackten Körper.
Facetten des Liebesspiels
Minako singt das Liebeslied einer Geisha in der Zwiesprache mit ihrem Geliebten. Sie lockt ihn mit zarten, verführerischen Rufen, ihr Körper gibt sich hin, steigert sich in der Lust und wird aufgefangen von der harschen, fordernden Stimme des Mannes.
Minako brilliert. Die Facetten des Liebesspiels verschmelzen zu einer anrührender Schönheit.
Momente der Zärtlichkeit
Es sind Momente der Zärtlichkeit, wenn Minako der verletzten Yuko über die Haare streicht.
Momente skurriler Verzückung, wenn die Tänzerinnen über die Bühne wirbeln und Momente der Menschlichkeit, wenn durch ihre grimassierende Mimik tiefes Verstehen leuchtet.
Minako Seki und Yuko Kaseki, die zwei großen Persönlichkeiten der Berliner Butoh-Szene, haben mit ‘Dorodoro – Quarks’, ihrer ersten gemeinsamen Produktion, ein Meisterstück moderner Tanzkunst geschaffen. Das Duett mit Musik von Zam Johnson fand seine Aufführung im Theatersaal des Dock II in der Kastanienallee, Berlin, Prenzlauer Berg.
Text von Christian Horn
Yuko Kaseki
www.cokaseki.com/
Minako Seki
www.minakoseki.com/