Die Schöne ist gekommen
Der betagten Dame sieht man ihr wahres Alter (ca. 3.340 Jahre) nicht an. Noch immer ist sie, was sie schon war, als der Bildhauer Tutmosis sie schuf: ein Schönheits-Idol.
Doch Nofretete (zu deutsch: die Schöne ist gekommen) kann auch als Geistesgröße gelten, war sie es doch, die Ihrem Gemahl, dem Pharao Echnaton die Idee einflößte, die erste monotheistische Religion der Welt zu gründen.
Dies geschah vermutlich nicht nur aus Frömmigkeit. Durch die Abschaffung der Viel-Götterei sollte auch die allzu mächtige Priesterschaft entmachtet werden, deren Oberhaupt nun der Pharao selber wurde – was dem listigen Paar den Thron und letztlich wohl auch das Leben kostete. Umso erfreulicher, dass die Schöne, wenn schon nicht nach Hause, so doch in ein schönes Haus eingekehrt ist, in das Neue Museum auf der Museumsinsel Berlin.
Das Neue Museum Berlin
Auch Bundeskanzlerin Merkel, deren taktischem Geschickt sicherlich mehr Glück beschieden sein mag, kam, sah und lobte. Mögen die Besucher herbei strömen, um die in Kalkstein und Stuck verewigte schönste Frau der Welt zu sehen, noch lobens- und sehenswerter ist doch wohl ihr Palazzo, das Neue Museum selbst. Die Musen von Berlin verneigen sich vor seinem Wieder-Erbauer, David Chipperfield.
Unser Tip: Falls Sie nicht in Schlangen anstehen wollen, können Sie ein Zeitfenster online buchen:
www.neues-museum.de/oefnung.php
Falls Sie mehr über das Schaffen und die Persönlichkeit des Architekten David Chipperfield erfahren wollen:
www.davidchipperfield.co.uk/
Und falls Sie gar die schöne Pharaonin, Ihr neues Zuhause und die Berliner Museumsinsel gemeinsam mit einer schönen Muse zu besuchen und zu bewundern geneigt sind:
www.greta-brentano.de